Kurzbeschreibung (Verlag):

Ostfriesland, 1948: Um den Verkauf des Familienhofs im friesischen Marschland abzuwenden, fängt die junge Gesa als Packerin in einem Teehandel an. Fasziniert von dieser für sie neuen und aufregenden Welt steigt sie bald zur rechten Hand des Juniorchefs auf, dem Kriegsheimkehrer Keno. Die beiden kommen sich näher, aber Keno ist ein verheirateter Mann. Und auch Gesas Herz ist nicht frei. Ihr Verlobter gilt als in Russland verschollen. Als böse Gerüchte die Runde machen, droht Gesa alles zu verlieren, was sie sich aufgebaut hat.
Zur Autorin (Verlag):
Fenja Lüders, Jahrgang 1961, ist eine waschechte Friesin. Als Jüngste von vier Geschwistern wuchs sie auf einem Bauernhof direkt an der Nordseeküste auf. Für ihr Studium der Geschichte und Politik zog sie nach Oldenburg, wo sie bis heute mit ihrer Familie lebt. Neben dem Schreiben ist klassische Musik ihre große Leidenschaft.
Meine Meinung:
Gesa und Hannas Familie trifft es schwer, als der Vater plötzlich verstirbt. Noch dazu ist da der Schwager, der bereits auf den Hof spekuliert, den dort aber niemand haben will. So beschließt Gesa in Emden nach Arbeit zu suchen und kommt durch einen Zufall in einem Teekontor unter. Die Arbeit dort liegt ihr und auch die Zusammenarbeit besonders mit dem Juniorchef funktioniert gut. Doch Keno ist verheiratet und ein Ausweg scheint kaum möglich.
Fenja Lüders nimmt uns diesmal mit nach Ostfriesland aufs Land. Der Hof von Gesas Familie läuft gerade eben so, so ist es schwierig als der Vater stirbt. Und vor allem, wer soll denn der Bauer auf dem Hof sein. Hanna wird das erst nicht zugetraut. Doch sie kennt sich aus und die Unterstützung der Knechte, der Familie und auch der untergebrachten Flüchtlinge und am Ende auch der misstrauischen Nachbarn, ist ihr sicher.
Das Buch nimmt uns mit in eine Zeit als es für das Überleben eines Hofes noch viele Hände brauchte. Und Vorurteile über arbeitende Frauen und Fremdarbeiter an der Tagesordnung. Mir hat die Geschichte rund um Gesa, ihren Schwestern Hanna und Helga und Mutter Henrike gut gefallen. Henrike wirkt anfangs sehr unentschlossen und schwach nur um dann nicht nur ihre Angehörigen zu überraschen. Besonders mochte ich Großtante Alma, die zwar alt, aber im Kopf noch sehr fit und vor allem scharfsinnig und -züngig ist.
Gesas Anstellung im Tee-Kontor ist interessant und die Firma, bei der sie anfängt wie eine kleine Familie. Trotzdem ziehen Schattenwolken auf, denn Keno, der Juniorchef, ist bereits verheiratet und auch wenn es keine Liebesheirat war, gibt ihn seine Frau nicht einfach auf. Am Ende des Buches treffen dann die Schwestern eine Entscheidung, die dann wohl in Band zwei Thema sein wird.
Mir hat das Buch ausgesprochen gut gefallen. Man bekommt einen guten Einblick in die Nöte der Zeit, aber auch in die Chancen, die es eben doch gab. Ich freue mich auf jeden Fall auf den zweiten Band der Reihe, wenn es weitergeht mit Gesa, Hanna und Helga.
9 von 10 Punkte
Werbung:
Das Buch beim Verlag (inkl. Leseprobe)
Herzlichen Dank an Netgalley und den Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!
Produktinformation (Amazon):
- Herausgeber : Lübbe; 2. Aufl. 2021 Edition (23. Dezember 2021)
- Sprache : Deutsch
- Broschiert : 352 Seiten
- ISBN-10 : 3785727631
- ISBN-13 : 978-3785727638
- Reihe: Die Teehändler-Saga 1
5 Kommentare zu „Der Friesenhof: Auf neuen Wegen – Fenja Lüders“