Kurzbeschreibung (Verlag):

Aus dem Italienischen von Maja Pflug
Drei Männer auf einer Reise quer durch Italien – von Mailand, wo die Familie lebt, zurück nach Apulien, wo Großvater Leonardos Wohnung langsam in der salzigen Luft verwittert. Was für den alten Mann die Heimat ist, ist für den Vater die Erinnerung an die Jugend und für den Sohn ein Feriendomizil. Doch wo fühlen sie sich zu Hause? Diese Frage muss jeder für sich beantworten.
Drei Männer in einem Auto, drei Generationen auf einer Reise quer durch Italien, um die Wohnung am Meer zu verkaufen, unten in Apulien, wo schon lange keiner mehr war. Denn ein halbes Jahrhundert nachdem die Großeltern der Arbeit wegen in den Norden gegangen sind, scheint die Familie auseinanderzufallen, und für jeden stellt sich die Frage: Wo bin ich wirklich zu Hause? Großvater, Vater und Sohn machen sich gemeinsam auf den Weg, jeder erfüllt von seinen ganz eigenen Erinnerungen. Für Nicola ist das Haus am Meer das Feriendomizil, der Ort der ersten Liebschaften, für den Vater die Erinnerung an seine eigene Jugend, für Nonno Leonardo die Heimat, in die doch alle einmal zurückkehren wollten, das letzte gemeinsame Bindeglied. Marco Balzano erzählt von Italien gestern und heute, von einer typisch italienischen Familie und von dem Wunsch, neu aufzubrechen und einen Ort zu finden, an dem man bleiben will.
Zum Autor (Verlag):
Marco Balzano, geboren 1978 in Mailand, ist zurzeit einer der erfolgreichsten italienischen Autoren. Er schreibt, seit er denken kann: Gedichte und Essays, Erzählungen und Romane. Neben dem Schreiben arbeitet er als Lehrer für Literatur an einem Mailänder Gymnasium. Mit seinem Roman ›Das Leben wartet nicht‹ gewann er den Premio Campiello, mit ›Ich bleibe hier‹ war er nominiert für den Premio Strega. Er lebt mit seiner Familie in Mailand.
Meine Meinung:
Vater, Sohn und Enkel haben sich auf den Weg nach Apulien gemacht um dort die Wohnung, in der die Familie lebte, bis sie nach Mailand zog, ein letztes Mal herzurichten und dann zu verkaufen. Für den Großvater und den Vater birgt diese Wohnung viele Erinnerungen, für den Enkel ist sie eher eine Urlaubserinnerung.
Ich muss sagen ich hatte mir etwas mehr von diesem Buch versprochen. Es ließ sich gut lesen, allerdings hatte ich am Anfang etwas Probleme in die Geschichte zu kommen. In der Familie herrscht eine ziemliche Sprachlosigkeit, deren Ursache nicht geklärt wird, die sich aber immer wieder auf die Gespräche der drei Männer niederschlägt. Vater und Großvater erlebt man nur aus der Perspektive des Enkels, der in das Verhalten einiges hineininterpretiert. Interessanter wäre es sicher gewesen, wenn hier ein Perspektivwechsel stattgefunden hätte und man so alle aus den Augen des jeweils anderen kennengelernt hätte. Die Beschreibungen der Umgebung waren durchaus gut, ich konnte mir das Dorf gut vorstellen und die Hitze des Tages nachempfinden. Nur die Personen blieben mir fremd.
So habe ich das Buch am Ende geschlossen, ohne dabei Bedauern zu empfinden, dass man die drei nun verlassen muss. Schön zu lesen, aber am Ende nicht wirklich tiefer gehend.
7 von 10 Punkte
Werbung:
Das Buch beim Verlag (inkl. Leseprobe)
Herzlichen Dank an den Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!
Produktinformation (Amazon):
- Herausgeber : Diogenes; 1. Edition (27. Oktober 2021)
- Sprache : Deutsch
- Taschenbuch : 240 Seiten
- ISBN-10 : 3257245688
- ISBN-13 : 978-3257245684
- Originaltitel : Il figlio del figlio
5 Kommentare zu „Damals am Meer – Marco Balzano“