Kurzbeschreibung (Verlag):

Die Krone Englands – und zwei Männer, die um sie kämpfen
Nur dank der Hilfe einiger weniger Getreuer konnte Guilhem als Kind die Verfolgung durch seine Widersacher überleben. Doch er hat sich durchgekämpft und als Herzog der Normandie behauptet. Als es ihm gelingt, den letzten Widerstand zu brechen, und sein Werben um die schöne Matilda erfolgreich ist, scheint er am Ziel all seiner Träume zu sein. Erst recht, als sein Onkel, König Eadweard von England, ihn überraschend zum Thronerben erklärt. Englands Krone – wer würde das ablehnen? Matilda aber hat größte Bedenken, denn Guilhem hat einen mächtigen Gegner: Harold Godwinson, dessen Familie ebenfalls Anspruch auf den Thron erhebt …
England am Vorabend der berühmten Schlacht von Hastings – Ulf Schiewes neuer Roman macht Geschichte lebendig
Zum Autor (Verlag):
Ulf Schiewe wurde 1947 im Weserbergland geboren und wuchs in Münster auf. Er arbeitete lange als Software-Entwickler und Marketingmanager in führenden Positionen bei internationalen Unternehmen und lebte über zwanzig Jahre im Ausland, unter anderem in der französischen Schweiz, in Paris, Brasilien, Belgien und Schweden. Schon als Kind war Ulf Schiewe ein begeisterter Leser, zum Schreiben fand er mit Ende 50.
Meine Meinung:
Der eiserne Herzog erzählt die Geschichte, wie es zur Schlacht bei Hastings kam. Dabei lernen wir die Hauptbeteiligten intensiv kennen. Einmal Wilhelm (Guilhem), Herzog der Normandie, der nach einer Kindheit in Furcht das ererbte Herzogtum endlich unter Kontrolle hat und das Angebot der Krone von England als neue Herausforderung sieht.
Auf der anderen Seite steht Harold Godwinson, seines Zeichens ein einflußreicher Earl in England, der die Herrschaft eines fremden Normannen nicht anerkennen mag und darin eine Bedrohung des Landes erkennt.
Nicht außen vor lassen darf man aber auch Edward, der Wilhelm als Nachfolger benennt und damit den Streit erst heraufbeschwört. Eine tragische Figur, der man als Leser ein anderes Schicksal gewünscht hätte.
Ulf Schiewe zeichnet die Figuren des Romans menschlich und weitab der gängigen Klischees. Da gibt es nicht einfach weiß und schwarz, Gut und Böse. Jeder der Beteiligten hat seine Gründe, die man als Leser gut nachvollziehen kann und sich am Ende nicht auf eine Seite schlagen mag. Zu mindestens bei den Hauptfiguren. Das Buch liest sich trotz der vielen Personen, die oft miteinander verwandt sind, flüssig. Hilfreich ist hierbei auch das vorangestellte Personenverzeichnis. Die geschichtsgetreuen Namen sind etwas ungewohnt, aber am Ende hat es mich nicht weiter gestört.
Durch das gewählte Präsens hat man immer das Gefühl direkt dabei zu sein. Auch wenn es nicht meine bevorzugte Erzählzeit ist, fand ich es hier sehr passend. Für mich wurde so die Nähe zu den Personen und den Ereignissen erhöht.
Hier wird ein Teil der Geschichte erzählt, der wohl nicht so bekannt ist. Was nach Hastings geschah, wissen wohl viele, was davor wohl weniger. Dem Autor gelingt es auf jeden Fall diese Zeit lebendig und unterhaltsam zu schildern. Dabei verzichtet er weitgehend auf ausführliche Schlachten- und Kampfbeschreibungen, was ich als sehr angenehm empfunden habe. So hat man das tägliche Leben besser kennenlernen können.
Von mir daher eine Leseempfehlung!
9 von 10 Punkte
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Herzlichen Dank an Netgalley und den Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!
Rezension bei Literae Artesque
Produktinformation (Amazon):
- Herausgeber : Lübbe; 1. Aufl. 2022 Edition (28. Oktober 2022)
- Sprache : Deutsch
- Broschiert : 560 Seiten
- ISBN-10 : 3785728182
- ISBN-13 : 978-3785728185
- Lesealter : Ab 16 Jahren
5 Kommentare zu „Der eiserne Herzog – Ulf Schiewe“