Kurzbeschreibung (Verlag):

Gerda und Thomas: Eine Liebe in Westpreußen. Kann sie Hass und Krieg überstehen?
Westpreußen, 1918: Umgeben von weiten Wiesen, Wäldern und Seen wächst Gerda von Westkamm auf Gut Lapienen auf. In den Sommern ihrer Kindheit träumt sie sich gemeinsam mit ihrem besten Freund Thomas in eine Welt aus Märchen und Geschichten. Zehn Jahre später wird aus der Kinderfreundschaft die große Liebe. Doch die Nachbarsfamilien trennt nicht nur der Stand, sondern auch die politische Gesinnung, denn Gerdas preußisch-protestantischer Vater möchte seine Tochter keinesfalls mit einem Polen verheiraten. Als die Situation eskaliert, flüchtet Gerda in die Freie Hansestadt Danzig, um als Schreibkraft bei einem Reeder ihr Glück auf anderen Wegen zu finden. Aber ihre Sehnsucht nach Thomas, die Wirren des Zweiten Weltkrieges und schließlich die Flucht aus Westpreußen ändern alles.
Zur Autorin (Verlag):
Claudia Ley ist das Pseudonym einer Spiegel-Bestsellerautorin mit deutsch-italienischen Wurzeln. In Italien hat sie auch studiert und erhält sich dort bis heute ihren zweiten Wohnsitz. Mit ihrer Familie lebt sie im brodelnden Herzen Londons, übt ihren Beruf als Lektorin und Übersetzerin immer noch mit Begeisterung aus und liebt Reisen, italienische Küche samt Rotwein und Juventus Turin.
Meine Meinung:
Gerda und Thomas werden gemeinsam groß und sind beste Freunde. Mit der Zeit wird mehr daraus, allerdings sind die Zeiten für ihre Liebe denkbar schlecht. Thomas Mutter ist Polin und ihm wird dies im Grenzland Westpreußens angekreidet. Während Gerdas Familie sich trotz der schweren finanziellen Lage über Wasser hält, geht Thomas Mutter daran zugrunde.
Damit trennt sich dann auch das Leben von Gerda und Thomas und da Gerda sich zu Hause nicht mehr sicher fühlt, geht sie nach Danzig um sich dort ein eigenes Leben aufzubauen. Doch auch hier holt sie die Vergangenheit wieder ein und ihr dortiges Glück und ihr Leben wird am Ende auch durch den zweiten Weltkrieg bedroht.
Claudia Ley erzählt hier eine sehr eindringliche Geschichte. Sie schildert die Lage in den westpreußischen Grenzgebieten nach dem ersten Weltkrieg. Der Hass auf die Polen, mit denen vor dem Krieg ja ein gutes Miteinander möglich war, wird immer schlimmer und aus Freunden werden plötzlich verhasste Feinde. Dieser Abschnitt hat mich schon sehr mitgenommen, dazu kommt, dass die Familie Westkamm finanzielle Probleme hat und diese eigentlich durch Gerdas Heirat zu lösen versucht. Allerdings kann Gerda ihre Liebe nicht leugnen und der potentielle Ehemann wird zum Investor und später zum Ehemann der Schwester. Seine übersteigerte Liebe zu Gerda wird dabei auch immer wieder zur Gefahr für sie und sie hat niemanden in der Familie, der zu ihr steht.
Die Zeit in Danzig wird dann für Gerda zum Befreiungsschlag und sie findet dort ihr Glück und auch so etwas wie eine Großfamilie. Doch die Nationalsozialisten und dann der Krieg beenden das Glück auch wieder. Diesen Teil der Geschichte habe ich fast lieber gelesen, da Gerda da nicht mehr alleine war und sie in ihrem Umfeld Unterstützer hatte.
Das Ende hat mich dann hoffnungsvoll, aber auch besorgt zurückgelassen. Das Schicksal von Gerdas Familie ist doch bei aller Hoffnung im Bezug auf die nächsten Jahre eher zweischneidig zu sehen. Ich würde mich daher durchaus über eine Fortsetzung freuen, in der wir die Familie vielleicht durch die Nachkriegsjahre begleiten.
Von mir auf jeden Fall eine Leseempfehlung, für dieses sehr eindringliche Buch!
9 von 10 Punkte
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Das Buch beim Verlag (inkl. Leseprobe)
Herzlichen Dank an den Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!
Produktinformation (Amazon):
- Herausgeber : Heyne Verlag (26. April 2023)
- Sprache : Deutsch
- Gebundene Ausgabe : 528 Seiten
- ISBN-10 : 3453273370
- ISBN-13 : 978-3453273375
4 Kommentare zu „Wo die Störche fliegen – Claudia Ley“