Kurzbeschreibung (Verlag):

Um ungewollten Babys das Leben zu retten, muss sie Freiheit und Ruf riskieren:
Der neue Roman »Wie ein Stern in mondloser Nacht« von Marie Sand erzählt die ebenso anrührende wie erschütternde Geschichte der Hebamme Henni Bartholdy, die aus einer Not heraus die Babyklappe neu erfindet und von diesem Moment an auf sich allein gestellt bleibt.
Immer größer wird die Schere zwischen Arm und Reich im Berlin der 50er-Jahre. Das sieht auch die Hebamme Henni Bartholdy mit wachsender Sorge. Wie kann es sein, dass im Deutschland des Wirtschaftswunders verzweifelte Mütter ihre ungewollten Babys aus Scham und schierer Not aussetzen oder gar töten? Als auch Hennis große Liebe, der Arzt Ed von Rothenburg, keine Antwort weiß, handelt sie. Kurzerhand stellt sie eine Apfelsinenkiste in den Hinterhof ihres Geburtsraumes auf. Bis tatsächlich das erste Findelkind in der Klappe liegt – und lebt!
In ihrem Roman um die Babyklappe erzählt Marie Sand einfühlsam und zu Herzen gehend ein erschütterndes Kapitel deutscher Nachkriegsgeschichte, das so in keinem Geschichtsbuch steht. Damit setzt sie einer weiteren »stillen Heldin«, einer Hebamme, ein Denkmal.
Zur Autorin (Verlag):
Marie Sand lebt in Berlin. Sie studierte Kunstgeschichte, arbeitete in Zeitungsverlagen und war 16 Jahre in einer politischen Institution im Medienbereich sowie im Referat für internationale Beziehungen tätig. Sie engagierte sich für die Verwirklichung der Menschenrechte in Südasien. Seit 2009 berät sie als Freiberuflerin Autoren zu den Bereichen Buchkonzept und Schreiben von Unternehmens- und Sachbüchern. Ihre Leidenschaft aber ist die Spurensuche nach außergewöhnlichen Heldinnen in der Literatur – und in der Zeitgeschichte.
Meine Meinung:
Henni Bartholdy verliebt sich kurz nach dem Krieg in Ed, den Sohn der Arbeitgeber ihrer Mutter. Sie haben große Pläne, doch Henni wird schwanger und damit alleine gelassen. Als sie sich wieder erholt hat, wird sie Hebamme und beschließt Müttern, die nicht mehr weiterkönnen mit einer Babyklappe zu helfen.
Für mich war dieses Buch leider eine Mogelpackung. Ich hatte ein Buch über die Geschichte der Babyklappe im Berlin der Nachkriegszeit erwartet. Bekommen habe ich aber die Geschichte von Henni und Ed, die durch Intrigen und Missverständnisse geprägt ist. Am Ende fand ich eigentlich weder Henni noch Ed wirklich sympathisch, bei beiden war mir dann doch zu viel Eigennutz im Spiel. Das Thema Babyklappe und die Betreuung der Schwangeren in Not blieb mir zu sehr im Hintergrund.
Die zweite Zeitebene hätte ich gar nicht gebraucht. Hier sucht Liv nach ihrer Herkunft. Irgendwie war mir Liv unsympathisch. Sie wurde adoptiert, die Eltern sprechen nicht darüber. Und sie stößt gerade ihre Mutter immer wieder vor den Kopf und kann ihr nicht begreiflich machen, warum es für sie wichtig ist zu wissen, wo sie herkommt. Gleichzeitig wird die Mutter aber auch irgendwie seltsam dargestellt. Ich bin nicht dahinter gekommen, ob sie Liv adoptiert hat um ihr Image aufzupolieren, oder weil sie wirklich dringend Mutter sein wollte.
Außerdem gab es keinerlei Nachwort, daher gehe ich davon aus, dass es hier auch keinerlei historische Zusammenhänge gibt. Was ich ziemlich schade finde, denn ich bin davon ausgegangen, dass hier zumindest die Grundlage der „Erfindung“ der Babyklappe einen historischen Hintergrund hatte.
Von mir daher keine Leseempfehlung
4 von 10 Punkte
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Das Buch beim Verlag (inkl. Leseprobe)
Herzlichen Dank an Netgalley und den Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!
Produktinformation (Amazon):
- Herausgeber : Droemer TB; 1. Edition (1. September 2023)
- Sprache : Deutsch
- Broschiert : 304 Seiten
- ISBN-10 : 3426309106
- ISBN-13 : 978-3426309100
6 Kommentare zu „Wie ein Stern in mondloser Nacht – Marie Sand“