Ein Koffer voller Schönheit – Kristina Engel

Kurzbeschreibung (Verlag):

Reisende in Sachen Schönheit:
Kristina Engels historischer Roman aus der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts erzählt die Geschichte der ersten deutschen Avon-Beraterin zwischen Wirtschaftswunder und häuslicher Enge.

Ende der 50er Jahre ist eine Fernsehtruhe oder gar ein Auto für viele Deutsche noch ein ferner Traum. Umso begehrter sind die kleinen Dinge, die das Leben schöner machen.
Wie sehr sich gerade die Hausfrauen nach ein wenig Luxus und Leichtigkeit sehnen, weiß Anne Jensen genau. Immerhin geht es ihr selbst nicht anders, seit ihr geliebter Mann Benno sich beim Aufbau seines Geschäfts immer weiter von ihr zurückzieht. Was ist aus der großen Liebe geworden, die sie beide alle Prüfungen von Krieg und Nachkriegszeit hat überstehen lassen?
Da entdeckt Anne eine Anzeige des amerikanischen Kosmetik-Herstellers Avon: Liebend gerne würde sie als Avon-Beraterin mit Puder und Parfum den Glanz der weiten Welt in deutsche Haushalte bringen. Doch ist sie auch bereit, für diese Freiheit ihre große Liebe aufzugeben?

Frauenrechte, Wirtschaftswunder und das mondäne Flair des fernen Amerika: Der historische Roman »Ein Koffer voller Schönheit« ist ein lebendig erzähltes Stück Zeitgeschichte der 50er Jahre des 20. Jahrhunderts.

Zur Autorin (Amazon):

Kristina Engel wurde in Lübeck geboren und wuchs in Hamburg auf. Sie lebte viele Jahre in Lüneburg und arbeitete dort als Lokalredakteurin sowie als Kundenberaterin für eine große Parfümeriekette. Ferien an der Ostsee gehörten lange Zeit zur Familientradition – ebenso wie fröhliche Feste, auf denen mehrere Generationen von Frauen ihre geheimen Schönheitstipps weitergaben. Großmutter Martha schwor auf Melkfett, Mutter Christa badete ihre Hände in Olivenöl.

Meine Meinung:

Anne Jensen könnte eigentlich zufrieden sein, sie ist verheiratet, hat Zwillinge, die recht wohlgeraten sind und ihr Mann ist als Schreiner selbstständig. Wenn da nur nicht seine Pläne mit dem Möbelhaus wären, die ihm sein ehemaliger Kumpel Karl eingeredet hat. Seitdem Benno das Möbelhaus betreibt hängt der Haussegen schief. Um selbst ein wenig unabhängiger zu werden, bewirbt sich Anne bei Avon als Kosmetikvertreterin und nach ersten Schwierigkeiten läuft ihr Geschäft mit der Schönheitsberatung gut an. Für den Haussegen ist aber auch das nicht gerade förderlich.

Kristina Engel erzählt in diesem Buch die Geschichte der ersten Avon-Beraterin Deutschlands. Bzw. wie es gewesen sein könnte. Ihr gelingt es gut die damalige Zeit einzufangen, als Frauen noch ihre Männer um Erlaubnis fragen musste, wenn sie arbeiten wollten. Auch Benno ist zuerst nicht begeistert, als Anne mit dem Wunsch zu arbeiten bei ihm ankommt. Er lässt sich nur breitschlagen, weil er insgeheim hofft, dass es eh nicht klappt und Anne dann endlich wieder das brave Heimchen am Herd wird. Benno fand ich ziemlich anstrengend, wobei man vermutlich sagen muss, dass viele Männer in den 50ern wohl ähnlich dachten wie er. Seine Mutter dagegen unterstützt ihre Schwiegertochter, wo sie kann, und ermuntert sie, ruhig einmal mutig zu sein. Anne fühlt sich dabei etwas zerrissen, geht dann aber unbeirrt ihren Weg.

Mir hat das Buch gut gefallen, auch wenn ich am Anfang etwas Probleme hatte ins Buch zu kommen. Gegen Ende wurde es dann aber noch einmal sehr spannend, da zog das Lesetempo gewaltig an.

Ich kann dieses Buch daher durchaus empfehlen.

8 von 10 Punkte


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Das Buch beim Verlag (inkl. Leseprobe)

Herzlichen Dank an den Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!

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Produktinformation (Amazon):

  • Herausgeber ‏ : ‎ Droemer TB; 3. Edition (1. September 2021)
  • Sprache ‏ : ‎ Deutsch
  • Taschenbuch ‏ : ‎ 432 Seiten
  • ISBN-10 ‏ : ‎ 3426308355
  • ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3426308356
  • ASIN ‏ : ‎ B091XXYJ2T

8 Kommentare zu „Ein Koffer voller Schönheit – Kristina Engel

  1. Liebe Streifi,
    mir hat Bennos Mutter auch gut gefallen und sie war ein echter Glücksfall für Anne. Anne selbst ist etwa im Alter zwischen meiner Mutter und meiner Oma und ich hab mich an einiges erinnert, was ich von ihnen aus ihrer Jugend erfahren habe. Da gab’s so einige Parallelen und ich finde, das Buch hat diese Zeit gut beleuchtet.
    LIebe Grüße
    Gabi

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    1. Liebe Gabi,
      solche Frauen wie Bennos Mutter hat es wohl damals auch ein paar mehr gegeben. Meine Großmutter war damals auch eher unkonventionell unterwegs. Die hat sich auch selten drum geschert, was andere Leute von ihr dachten.
      Das Buch hat bei mir auch Erinnerungen wach gerufen, meine Mutter hat auch eine Weile Avon Artikel vertrieben, wobei sie nie so beraten hat, wie es Anne tut. Aber an den Koffer und an die Lippenstiftproben kann ich mich noch gut erinnern 🙂 UNd dass ich von der Avon-Beraterin, die sie angeworben hat, das Schminken gelernt habe.
      Liebn Gruß
      streifi

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